Humusaufbauprojekte

Humusaufbau ist die Königsdisziplin des Ackerbaus!

Humus ist eine wichtige Grundlage für gesunde Böden. Er liefert Nahrung für 20 bis 30 unterirdische Grossvieheinheiten pro Hektare, wodurch die Biodiversität im Boden gefördert wird. Humus ist zudem ein wichtiger Nährstoffspeicher, welcher in Kombination mit der biologischen Bodenaktivität zu einer besseren Nährstoffversorgung der Kulturpflanzen führt.

Humus besteht zu etwas mehr als der Hälfte aus Kohlenstoff, welcher über die Pflanzen und ihre Wurzeln aus der Atmosphäre in den Boden gelangt. Mit Humusaufbau können wir Landwirte einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Doch Humusaufbau hilft nicht nur das Klima zu schützen, er hilft uns auch, uns an den fortschreitenden Klimawandel anzupassen. Starke Niederschläge werden von humusreichen Böden wie von einem Schwamm aufgesogen. Verschlämmung und Erosion haben so kaum eine Chance. Bei Trockenheit hilft der vergrösserte Wasserspeicher im Boden den Kulturen über die Durstperiode besser hinweg.


Boden lebt! Pro Hektare müssen wir 30 Kühe im Boden füttern. (Bild: Coopzeitung)

Mais nach 3.5 Monaten Trockenheit (14. August 2018), kaum Trockenstress dank 5% Humus im Oberboden.



CarboCert - CO2-Zertifikate für Klimaschutz durch Humusaufbau


Wir freuen uns, dass wir mit unserem Partner CarboCert GmbH ein Humusaufbauprojekt in der Schweiz und in Süddeutschland anbieten können. Durch eine genau Bodenprobenentnahme wird die Veränderung des Humusgehalts im Boden analytisch im Labor bestimmt und nach standardisiertem Vorgehen (DIN-Normen) ausgewertet. Die Menge an zusätzlich im Boden gespeichertem Kohlenstoff wird den erfolgreichen Landwirten in Form von CO2-Zertifikaten von der CarboCert GmbH abgekauft.

Erste Erfahrungen nach einem Jahr CarboCert in der Schweiz

Seit einem Jahr bieten wir nun das Humusaufbauprojekt mit der CarboCert GmbH auch in der Schweiz an. Das Ziel von CarboCert ist es, den Humusaufbau in der Landwirtschaft (finanziell) zu fördern, die Innovation im Ackerbau zu stärken und gleichzeitig einen Beitrag gegen als auch zur Anpassung an den Klimawandel zu leisten.

Aus diesem Grund sehen wir es als wichtig, unsere Erfahrungen aus dem ersten Jahr "CarboCert Schweiz" zu teilen:

Das Interesse der Schweizer Landwirte ist gross - ca. 1000 ha angemeldet

Bereits im ersten Jahr wurden in der Schweiz ca. 1000 ha bei CarboCert registriert. Erfreulicherweise haben sich auch bereits einige Landwirtschaftsschulen und Berater mit ihren Flächen bei CarboCert angemeldet. Wir hoffen, dass wir in ein paar Jahren aus den CarboCert-Daten lernen können, mit welchen ackerbaulichen Massnahmen und mit welcher dazugehörenden Technik am effektivsten Humus aufgebaut werden kann.

Welche Parzellen eignen sich für CarboCert am besten?

Grundsätzlich können die meisten Flächen für CarboCert angemeldet werden. Nach dem ersten Jahr sind wir aber zu folgenden Empfehlungen gekommen:

  • Nutzungstyp: CarboCert ist vor allem für Ackerbau- und Gemüsebauflächen interessant. Oftmals handelt es sich um Böden mit guten Standorteigenschaften, auf welchen eine produktive Biomasseproduktion - Futter für den Boden, die Grundvoraussetzung des Humusaufbaus - möglich ist. Im Obstbau und im (mittel-)intensiven Grünland sind die Humusgehalte durch die ganzjährige Begrünung meist bereits auf einem guten Niveau, das zusätzliche Humusaufbaupotential ist daher kleiner. Im extensiven Grünland fehlen oftmals die Nährstoffe, welche für den Humusaufbau benötigt werden.
  • Bodentypen: Humusaufbauende Massnahmen können auf fast allen Böden umgesetzt werden. Die angewandten ÖLN-Beprobungsrichtlinien sind allerdings auf mineralische Böden ausgelegt und funktionieren bei Moorböden nicht. Mögliche Veränderungen in der Mächtigkeit der Torfschicht können nicht erfasst werden, weshalb Moorböden bei CarboCert ausgeschlossen werden müssen.
  • Aktueller Humusgehalt: Je tiefer der aktuelle Humusgehalt ist, umso grösser ist das Humusaufbaupotential. Bei Böden mit bereits hohen Humusgehalten ist zu überlegen, welche humusaufbauenden Massnahmen noch zusätzlich umgesetzt werden können. Unsere grobe Empfehlung lautet:
    • Böden mit < 4% Humus: für CarboCert geeignet
    • Böden mit 4-5% Humus: für CarboCert bedingt geeignet (Humusaufbaupotential kritisch abschätzen)
    • Böden mit > 5% Humus: für CarboCert nicht empfohlen
    • Böden mit > 6% Humus: CarboCert-Anmeldung nicht möglich
  • Parzellengrösse: CarboCert-Parzellen können zwischen 1-5 Hektaren gross sein. Um ein attraktives Verhältnis zwischen Beprobungskosten und finanziellem Ertrag aus CO2-Zertifikaten zu erreichen, ist es von Vorteil, wenn die Parzellen möglichst gross sind:
    • Parzellen mit 2.5 - 5 Hektaren: für CarboCert gut geeignet
    • Parzellen mit 1 - 2.5 Hektaren: für CarboCert geeignet, wenn ein grosses Humusaufbaupotential angenommen wird

Möchten Sie auf Ihrem Betrieb mit dem Humusaufbau beginnen? Nehmen Sie mit uns Kontakt auf! Wir beraten Sie gerne, mit welchen Mitteln Sie Ihre Erfolgschancen erhöhen können.


Regenerative Landwirtschaft im Naturpark Schaffhausen

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Download Flyer zum Projekt "Regenerative Landwirtschaft" im Naturpark Schaffhausen



Ressourcenprogramm Humus im Kanton Solothurn

Das Ressourcenprogramm "Humusbewirtschaftung in der Landwirtschaft" ist ein vom BLW finanziertes Projekt des Solothurner Bauernverband, der beiden kantonalen Ämter für Landwirtschaft und für Umwelt im Kanton Solothurn.

Teilnehmende Landwirte lernen mit der Humusbilanz ihre aktuelle Bewirtschaftung zu verbessern und erhalten finanzielle Unterstützung bei der Umsetzung von ausgewählten, humusaufbauenden Massnahmen. Dass die Veränderung des Humusgehalts im Boden dokumentiert werden kann, wird durch die GPS-referenzierte Probenentnahme durch die Landag AG sichergestellt. Weitere Informationen zum Solothurner Humusprojekt finden Sie auf den Webseiten des Solothurner Bauernverbands und des Amt für Landwirtschaft