"Die Güte der Untersuchungsergebnisse hängt
wesentlich von der Probenahme ab,
da Probenahmefehler die Summe aller Laborfehler
um ein Mehrfaches übertreffen können."
(Agroscope, Grundlagen der Düngung (GRUD) 2017, S.2/6)
Bodenuntersuchungen helfen uns, die Auswirkungen und Folgen unserer alltäglichen Arbeit auf den Boden zu verstehen. Um von diesem Lerneffekt profitieren zu können, ist es sehr wichtig bei der Bodenprobenentnahme so exakt wie möglich zu arbeiten. Fehler, welche bei der Probenentnahme gemacht wurden, können von keinem Labor korrigiert werden! Deswegen legen wir sehr viel Wert darauf, stets auf dem modernsten Stand der Technik zu sein, um Ihnen eine günstige, dennoch bestmögliche Bodenprobenentnahme anbieten zu können.
Standardisierung der Entnahme
Der erste Schritt hin zu einer guten Bodenprobe ist die Standardisierung der Entnahme. Bodenproben, welche von Hand mit dem Spaten entnommen werden, sind sowohl von der Beprobungstiefe als auch von ihrer repräsentativen Verteilung sehr ungenau. Den Boden mit dem Spaten zu untersuchen, ist für die Beurteilung der Bodenstruktur sehr empfehlenswert, für bodenchemische Analysen hingegen ist die professionelle, maschinelle Beprobung unverzichtbar.
Geo-Referenzierung der einzelnen Einstiche
Der zweite, ebenso wichtige Schritt ist die Dokumentation der Einstichpunkte mit einem GPS-Gerät. Die Böden der Schweiz sind aufgrund der vielfältigen Geologie und Topographie sehr heterogen. Das Bild links zeigt anhand von drei Bodenprofilen die Bodenvielfalt in einer (!) Ackerparzelle im solothurnischen Limpachtal. Dieses Bild macht deutlich, dass Bodenproben der gleichen Parzelle nur dann vergleichbar sind, wenn immer die gleichen Einstichpunkte verwendet werden.
Damit Sie so viel wie möglich von Ihren Bodenproben lernen können, sind unsere Fahrzeuge mit modernen, sehr genauen GPS-Geräten ausgerüstet.
Festlegung des Entnahmezeitpunkts
Die Natur ist stets im Wandel. Nicht nur zwischen den Jahren, sondern auch innerhalb des Jahres befindet sich der Boden in einer ständigen Dynamik. Düngung, Vegetationsphase und Winterruhe sorgen für eine jahreszeitliche Schwankung der Nährstoff- und Humusgehalte im Boden.
Wir empfehlen Ihnen daher: Schreiben Sie auf jede Bodenuntersuchung das Beprobungsdatum und die aktuelle Kultur, damit diese Information bei der nächsten Beprobung berücksichtigt werden kann.
Die Doppelanalyse ermöglicht uns nicht nur die aktuell verfügbaren Nährstoffe zu messen, sondern sie gibt uns auch einen Überblick über die Nährstoffvorräte im Boden. Erfreulicherweise steigt deswegen die Nachfrage nach der Doppelanalyse stetig an. Leider kann die Doppelanalyse aus methodischen Gründen nur auf kalkfreien Böden korrekt durchgeführt werden. Bei kalkhaltigen Bodenproben kommt es bei der AAE10-Methode ("Ammonium-Acetat-EDTA-Extraktion") zu nicht bestimmbaren Wechselwirkungen zwischen dem verfügbaren P, Ca und Mg und dem im Kalk festgelegten Ca und Mg. Dadurch wird die Messung verfälscht und die Resultate sind nicht interpretierbar.
Kalkfreie Böden (mit pH < 6.8)
Ausschnitt aus einer Doppelanalyse einer kalkfreien Bodenprobe aus dem Ackerbau. Die AAE10-Methode kann korrekt durchgeführt werden, die Messresultate können interpretiert werden (Korrekturfaktoren und Balken).
Ausschnitt aus einer Vollanalyse für Gemüse, Obst, Beeren und Reben. Da die Bodenprobe kalkfrei ist, kann die AAE10-Methode korrekt durchgeführt werden.
Kalkhaltige Böden (mit pH >= 6.8)
Ausschnitt aus einer Doppelanalyse einer kalkhaltigen Bodenprobe aus dem Ackerbau. Der Kalk verhindert die korrekte Messung der Nährstoffe im AAE10-Extrakt, daher können die Analyseergebnisse nicht interpretiert werden.
Auch bei der Vollanalyse können bei kalkhaltigen Bodenproben die P und Mg-Werte der AAE10-Methode nicht korrekt interpretiert werden.